Lexikon- die wichtigsten Begriffe zu Reifen und Montage


Querschnittsverhältnis

Relation zwischen der Höhe der Reifenflanke und der Breite des Pneus. Beispiel: Ein Reifen der Dimension 175/70 R 13 besitzt eine Breite von 175 mm, die Flankenhöhe beträgt 70 % der Breite, die letzten beiden Ziffern bezeichnen die Zollgröße (international).

Räderwechsel

Ein Wechsel von vorn nach hinten und umgekehrt ist immer sinnvoll und wird nach ca. 10.000 bis 15.000 km empfohlen. Durch Räderwechsel werden die Reifen gleichmäßiger abgefahren und können später komplett ausgetauscht werden. Sollte man nur zwei neue Reifen montieren lassen, dann gehören diese Reifen auf die Hinterachse, unabhängig von der Antriebsart. Denn die Haftung der Reifen auf der Hinterachse entscheidet über die Führung des Fahrzeugs insbesondere in Kurven.

Reibung

Ein Wert, der abhängig ist vom Gewicht des Körpers (genauer: von der Normalkraft, die senkrecht auf die Unterlage ausgeübt wird) und von der Materialpaarung zwischen Unterlage (z. B. Straße) und der dort aufliegenden Körperseite (z. B. Reifen). Reibung bestimmt die Physik beim Autofahren: beim Anfahren, beim Beschleunigen, beim Bremsen (Längskräfte) und in Kurven (Quer- und Seitenkräfte).

Reifenalter

Das Reifenalter wird von zwei Faktoren bestimmt. Ozon aus der Atmosphäre dringt in geringen Mengen in den Reifengummi ein und beeinflusst die Schwefelverbindungen zwischen den Kautschukmolekülen. Der Gummi verliert an Elastizität. Speziell Reifen, die unbenutzt lagern, verhärten und verspröden. Es kommt dann zu haarfeinen Alterungsrissen. Außerdem setzen Sonne, Wind und Wetter, aber auch der Kontakt mit Fetten, Ölen und Chemikalien Pneus zu.

Reifenbeschriftung

Siehe ECE-Kennzeichnung

Reifendruck

Siehe Fülldruck

Reifendruckkontrollsystem

Dieses System dient der Überwachung des Reifendrucks bei Kraftfahrzeugen, um Unfälle, die durch fehlerhafte Reifen verursacht werden, zu minimieren und frühzeitig zu erkennen. Es lässt sich mit dem optimalen Reifendruck Kraftstoff sparen und unnötiger Reifenverschleiß vermeiden. Es wird unterschieden zwischen direkten und indirekten Systemen.

Reifengröße

Die auf den Flanken angebrachten Bezeichnungen enthalten neben Angaben über Herstellungsdatum und Reifentyp auch Größenbezeichnungen: 175/70 R 13 T bedeutet eine Reifenbreite von 175 mm und ein Höhe-Breite-Verhältnis von 0,7 : 1. Das R steht für Radialbauweise, 13 ist der Felgendurchmesser in Zoll und T der Geschwindigkeitsindex.

Reifenkauf

Wer sich an die Angaben im Fahrzeugschein hält, und auf die Reifengröße, SI und LI achtet, kann beim Reifenkauf im Fachhandel wenig falsch machen. Probleme bei der Fahrsicherheit kommen aber auf, wenn eine Mischbereifung montiert wird. stark unterschiedliches Reifenalter

Reifenlabel

Das Reifenlabel ist eine Kennzeichnung für Kraftfahrzeugreifen. Nach den Festlegungen der EU-Verordnung über die Kennzeichnung von Reifen müssen Hersteller von Reifen für PKWs seit dem 1. November 2012 für jedes Produkt die Kraftstoffeffizienzklasse, die Nasshaftungsklasse sowie die Klasse des externen Rollgeräuschs samt entsprechendem Messwert angeben. Dazu ist eine Kennzeichnung als Aufkleber auf der Lauffläche jedes Reifens anzubringen oder jedem Posten identischer Reifen als gedrucktes Etikett beizugeben (Artikel 4 Absatz 1 EU-Verordnung Nr. 1222/2009)

Reifenpannen

Bei qualitativ hochwertigen Gürtelreifen kündigt sich ein Defekt in der Regel vorher an. Die Profilblöcke knallen in das Radhaus und das Fahrverhalten wirkt schwammig.
Bei einem schlagartigen Druckverlust sollte das Fahrzeug durch ein gefühlvolles Gegenlenken auf der Straße gehalten werden. Zum Anhalten das Fahrzeug auskuppeln und eventuell sanft abbremsen. Ggf. bis zu einer geeigneten Stelle weiterrollen lassen.

Reifenschäden

Fast 100% aller Reifenschäden sind auf unsachgemäßen Umgang mit den Reifen zurückzuführen. Oftmals ist ein Reifenschaden schon vorprogrammiert, wenn man seinen Reifen zu wenig Aufmerksamkeit schenkt, oder die Reifen streckenweise überlastet werden. Nur eine regelmäßige Sichtkontrolle deckt frühzeitig Schäden auf. Die Ursache der häufigsten Defekte: zu geringer Luftdruck, falsches Lagern der Reifen, Beschädigung durch Hindernisse (z.B. Bordsteinkanten), Beschädigung durch Fremdkörper (z.B. Nägel), Montagefehler oder Überalterung

Rollwiderstand

Durch die Verformung (Walkarbeit) des Reifens entsteht Rollwiderstand. Konstruktionsziel ist es, einen möglichst geringen Rollwiderstand und somit einen geringeren Benzinverbrauch zu erreichen.

Runderneuerung

Als Runderneuerung bezeichnet man das Aufbringen eines neuen Laufstreifens auf einen alten Reifen. Die Reifen werden dabei entweder in Heizformen vulkanisiert (Heißerneuerung) oder in Autoklaven zusammengeheizt (Kalterneuerung). Jede Reifendimension hat dabei ihre eigene Heizzeit.

Runflat-Reifen

Reifen mit Notlaufeigenschaft ermöglichen im Falle eines Reifenschadens die Weiterfahrt mit verminderter Geschwindigkeit (mindestens 80 bis zu 300 Kilometer bei 80 km/h). Diese Reifen werden auch als RunOnFlat-Reifen bezeichnet.

Bestens informiert

»Der Reifen ist ein wesentlicher Bestandteil Ihres Fahrzeugs. Leider wird er oft nur Stiefmütterlich behandelt, dabei sollten Sie ihn eigentlich hegen und pflegen – dazu gehört natürlich auch umfassend über das Thema informiert zu sein. In meinem Reifen-Lexikon haben wir Ihnen daher alle wichtigen und notwendigen Informationen zu Ihren Reifen zusammengestellt.«